Kyoto ist mit Sicherheit eine der interessantesten, wenn nicht die interessanteste Stadt in Japan. Die Zahl und Dichte der Sehenswürdigkeit ist hoch und bei einem begrenzten Zeitbudget fällt die Entscheidung schwer, was man besuchen sollte. Persönlich huldige ich dem Vorsatz: Weniger ist mehr. Wobei hilfreich ist/war, dass dies mein 2. Besuch in der alten Hauptstadt Japans war. Ein Highlight war sicher der Besuch des Daitoku-ji, einer großen Tempelanlage im Norden der Stadt. Die Anlage mit zahlreichen kleineren und größeren Tempel zwischen Kiefern ist an sich schon sehr schön und friedlich nach der quirligen Stadtmitte (zumal gegen Ende der Öffnungszeit). Vier Tempel (oder acht, da gehen die Infos auseinander) lassen sich besichtigen und wir schafften noch zwei, beide mit sehr attraktiven Zen-Gärten. Es ist wirklich äußerst erholsam, auf der Veranda so eines Tempels zu sitzen und die friedliche Atmosphäre von Steinen im Kies auf sich wirken zu lassen. Zumal nur wenige (oder gar keine) weiteren Besucher den Frieden störte.
Ebenso nett ist ein Besuch im „Café du Mon“ (ja, ohne de) gegenüber dem Haupteingang. Hier gibt es leckere französische und japanische Kuchen, die auch noch liebevoll dekoriert auf den Tisch kommen.
Wer nur einen kurzen Stop in Kyoto einlegt, oder zwischen Check-out und Abfahrt des Zuges noch ein kleines bisschen Zeit hat, kann leicht noch zwei große Tempelanlagen in der Nähe des Hauptbahnhofs besuchen: Nishi- und Higashi-Hongan-ji. Beide Tempel sind innerhalb von 15 bzw. 10 min. erreichbar. Sie sind zwar in gewisser Weise ähnlich, aber die Tempelhallen, die man hier besichtigen kann, sind architektonische Prachtstücke – man beachte die immensen Holzsäulen! – und lohnen den Besuch.