„Analoge“ Fortbildungen im letzten Jahr wurden reihenweise abgesagt. Auch alle geplanten Konferenzen fielen dem Virus, dessen Name nicht länger genannt werden soll, zum Opfer. Aber diese eine Präsenzveranstaltung trotzte allen Lockdowns, Verschiebungen und Schwierigkeiten. Im November traf ich mich mit 8 Kolleg*innen und 2 Dozentinnen in einem Hotel in Mannheim und wir wurden auf vertraut gekonnte Weise in die Problematiken der Evaluierung von Übersetzungen/Revisionen eingeführt. Das Seminar ist Bestandteil der BDÜ-Reihe Revisionskompetenz und war für mich der 4. Teil. Nach dem Basismodul Revision sowie den Aufbau-Modulen Post-Editing und Qualitätssicherung ging es in Mannheim um folgende Themen: Ziel und Zweck der Evaluierung, Definition von Übersetzungsqualität, Aufgaben und Kompetenzen des Evaluierers, Evaluierungsmodelle, -prozesse und –tools, Auswertung von Evaluierungsergebnissen sowie Problemen bei der Evaluierung. Dies alles wurde durch die beiden hervorragenden Dozentinnen Dr. Canfora und Frau Ottmann von RisikoScouts auf gewohnt lockere und doch nachhaltige Weise nähergebracht.

 

Die Seminarreihe zeichnet sich durch eine gelungene Mischung von abwechslungsreicher Gruppenarbeit und vertiefenden theoretischen Blöcken aus. Es macht einfach großen Spaß, sich mit Kollegen über kluge Fragen die Köpfe heißzureden. Die Gruppen sind immer etwas anders zusammengesetzt, sodass man quasi mit jedem mal quatscht. Nicht immer gibt es ein eindeutiges Ergebnis, was aber daran liegt, dass die Fragen selten so einfach beantwortet werden können wie 1+1 = 2. Auf diese Art wird man sich der Problematiken auch deutlich bewusst. Gleichzeitig werden Lösungsansätze geboten und man kann sich das für sich passende herauspicken. Ganz nebenbei kommt es zu einem spannenden Erfahrungsaustausch und Kontaktknüpfen. Am Ende eines langen Tages mit viel frischer Luft habe ich auch in diesem Teil wieder jede Menge gelernt und zum Teil sogar direkt umsetzen können. Nicht nur in der abschließenden Prüfung, die mir mein 4. Zertifikat bescherte, sondern auch schon ganz praktisch. Jedenfalls fühle ich mich in Zukunft gut gewappnet, wenn ich um eine Bewertung einer Übersetzung gebeten werde. Der einzige Wermutstropfen ist, dass nun nur noch ein Modul fehlt, das Lektorat nämlich, und das wird leider nicht von diesen patenten Dozentinnen durchgeführt. Hoffentlich haben die beiden noch weitere gute Ideen, denn ich würde gerne wieder an einer Veranstaltung unter ihrer Leitung teilnehmen.

Blick auf den Plenarsaal in Bonn

Der BDÜ (Bund Deutscher Übersetzer) hat nach vielen Jahren noch einmal eine Konferenz für alle Übersetzer (und nicht nur für Übersetzer im Rechtsbereich) organisiert. Sehr löblich. Eigentlich. Leider ist das Programm am Ende doch vergleichsweise langweilig geworden.

Der Konferenzort war natürlich schon beeindruckend: der ehemalige Bundestag, heute das World Conference Center. Da sitzt man also im Plenarsaal und guckt auf den Bundesadler und der Redner steht dort, wo Kohl, Genscher und all die bekannten und unbekannten Politiker unsere Geschichte gestaltet haben.  Das hat was. Aber in einem Seminar zu sitzen, in dem man mitschreiben möchte und es gibt bloß Stuhlreihen, ist megaunpraktisch und man sitzt so eng, dass man ständig den Ellbogen in die Seite des Nachbarn bohrt und den Ellenbogen vom anderen Nachbarn in den eigenen Rippen hat. Dafür war die Verpflegung sehr gut und für so viele Leute auch sehr gut organisiert. Hungern und Dürsten musste man nicht.

Zum Programm:

Rechtsübersetzer kamen auf ihre Kosten. Und wer sich erstmals mit MÜ beschäftigte auch. Die Veranstaltungen zu MÜ, die ich besucht habe, waren durchaus gut organisiert und die Beteiligten hochkarätig, kompetent und unterhaltsam. Das möchte ich explizit loben. Aber wer sich schon mit MÜ und Post-Editing beschäftig, ja damit womöglich schon unterwegs ist, der konnte kaum mehr lernen. Tools wurden kaum vorgestellt. Dolmetscher mögen das anders sehen, aber dolmetschen tu ich nun mal nicht. Dafür gab es eine Reihe Wohlfühlworkshops zu Rücken und Achtsamkeit. Ich hatte zwar das Glück, in solche Workshops zu gelangen, was aufgrund eingeschränkter Teilnehmerzahl offenbar recht schwierig war. Das war nicht schlecht. Auch wenn ich aus dem Yoga-Workshop nichts mitgenommen habe. Der über Meditation war aber exzellent vorbereitet und durchdacht und gab eine Menge Tipps – auch durch andere Teilnehmer, die ich doch gern versuchen möchte, umzusetzen. Mal sehen, wie lang die guten Vorsätzen halten.

Datenschutzverordnung

Ein wichtiges Thema ist ja auch die Datenschutzverordnung, die mir ehrlich gesagt, Schweißperlen auf die Stirn treibt. Einen Block gab es dazu. Aber der war leider im Wesentlichen mal wieder für die Juristen unter den Kollegen von Nutzen. FIT Europe hat sich dem löblichen Ziel verschrieben, eine Datenschutzerklärung für alle zu entwerfen und daher in Kontakt mit zahlreichen Stellen, um Problemfälle zu identifizieren und Lösungen dafür zu finden. Das ist extrem hilfreich, war aber natürlich eine „Werbeveranstaltung“ dafür, da unsere Hilfe von Nöten. Die ich gern gewähre. Ich hoffe, da wird was hilfreiches für uns alle rauskommen, obwohl ich sehe, dass wir zum Teil so unterschiedliche Bedürfnisse haben, dass ich mir eine Datenschutzerklärung für alle kaum vorstellen kann. Der zweite Vortrag war von einer Spezialistin für Rechtsfragen und leider für den Laien zu hoch. Was muss ich tun? Welche Probleme hab ich? Ich weiß es nicht. Der letzte Vortragende war zwar sprachlich ansprechender, charmant und versuchte sich an Humor. Aber sein hilfreicher Ansatz, Stolperfallen für alle zu besprechen, wandelte sich ruckzuck in Stolperfalle für Urkundenübersetzer und vor allem Dolmetscher im Rechtsbereich. Bei allem Verständnis für deren Probleme, wäre es einfach schön gewesen, wenn man sich mal besinnt, dass die Mehrheit der Kollegen andere Probleme hat und eine andere Sprache (also nicht Juristendeutsch) spricht. Ich hätte gern einiges gelernt. Hab ich aber leider nicht, außer dass ich meine Kollegen nicht mehr weiterempfehlen darf. Schade eigentlich, denn ich kenne eine Reihe sehr kompetenter.

Fazit

Auf der Habenseite steht natürlich der Kontakt mit den Kolleginnen. Ich durfte eine Reihe spannender Menschen kennenlernen. Das hat Spaß gemacht und hat dafür gesorgt, dass ich die Konferenz nicht vollkommen als Fehler abschreibe. Aber ob ich das nächste Mal an einer allgemeinen BDÜ-Konferenz teilnehmen werde, versehe ich doch mit einem dicken Fragezeichen. Schade, dass es so teuer ist, nach Amerika zu fliegen. Denn die ATA-Konferenz lässt einfach nicht zu wünschen übrig. Höchstens insofern, dass man sich zwischen 2 bis 3 gleichermaßen interessanten Themen entscheiden muss, während ich mich in Bonn oftmals fragte, welches das kleinste langweiligste Übel sei.

Copyrigth Bild: 3. Internationale Fachkonferenz des BDÜ: „Übersetzen und Dolmetschen 4.0: Neue Wege im digitalen Zeitalter“ (Bonn, 22.-24.11.2019) © Thorsten Weddig

Es war einmal wieder Zeit für die Material Chemistry (MC) Konferenz, die 14. dieses Namens. Die Aston University in Birmingham war im Juli Gastgeber der Veranstaltung.

Die Materialchemie ist ein weites Feld. Es reicht von Materialien für Energievorrichtungen bis hin zu Polymeren, von biologischen bis hin zu rein theoretischen Anwendungen. Neben den Plenarvorträgen gab es vier parallele Sitzungen, und es war nicht immer einfach für mich zu entscheiden, was für mich von Interesse sein könnte.

Offensichtlich ist das „In“-Material im Moment Perowskit. Perowskit ist ein seit langem bekanntes Mineral (entdeckt 1839), das die Elemente Barium, Titan und Sauerstoff in einer bestimmten Anordnung enthält. Alle diese Elemente können ersetzt werden, und wenn die Verhältnisse eingehalten werden, werden Materialien mit der gleichen Struktur erhalten, aber mit einem überraschenden Spektrum an Eigenschaften. Diese können beispielsweise als Kondensatoren, Supraleiter, in LEDs und seit kurzem auch in der Post-Silizium-Solarzellentechnologie eingesetzt werden.

Ein sehr faszinierender Vortrag betraf das Lösen von Klebstoffen. Das heißt, einen Klebstoff zu erfinden, der sich durch einen Auslöser, eine Chemikalie oder etwas anderes wie Ultraschall, zersetzt und die durch diesen Klebstoff miteinander verbundenen Teile freisetzt. Stellen Sie sich ein Smartphone vor, das mit diesem Klebstoff ausgestattet ist. Nachdem es sein Lebensende erreicht hat, benutzt man einfach diesen Auslöser und das ganze Ding fällt auseinander. Dadurch können die verschiedenen Baueinheiten leicht getrennt und leichter recycelt werden.

Eines meiner Hauptinteressen – zumindest im Moment – sind medizinische Anwendungen. Ein Thema sind Hydrogele, das sind Netzwerke aus hydrophilen Polymeren. Sie können für die Wirkstoffabgabe oder das Tissue Engineering eingesetzt werden. Ein weiteres aufkommendes Thema ist der 3D-Druck von Implantaten und so weiter. So können Ersatzstoffe für Knorpel, Zähne oder Knochen gedruckt werden. Es gibt aber auch biologisch abbaubare Materialien, die in Wunden eingesetzt werden und die Heilung begünstigen. Sie sind „Ankerpunkte“ für biologische Materialien, die entlang des Implantats wachsen und schließlich die Wunde schließen, während das ursprüngliche Implantat abgebaut wird. Die Ideen gehen noch weiter: das Drucken ganzer Organe, zum Beispiel eines Herzens. Die Drucktechnologie ist ziemlich weit fortgeschritten, aber die Materialien für medizinische Anwendungen bedürfen noch der Entwicklung – und natürlich der Zulassung durch die FDA und andere Aufsichtsbehörden.

Noch ein Thema ist natürlich die Energie. Obwohl Lithium-Ionen-Batterien heute Stand der Technik sind, gibt es noch viele Fragen zu beantworten und Probleme zu lösen. Ein Vortrag betraf beispielsweise eine Studie zur Elektrodenherstellung für LIBs. Die Herstellung von LIBs ist ein langer Prozess und ein Schritt ist ein Formationsprozess, der mehrere Wochen dauert! Die Forschungsgruppe untersuchte die verschiedenen Schritte und versuchte, den gesamten Prozess zu verkürzen. Aber obwohl einige faszinierende Ideen präsentiert wurden, wird deren Umsetzung in den aktuellen Prozessen noch lange auf sich warten lassen. Wie schade.

Es gab noch viele andere Themen und ich habe sicherlich einiges Interessantes verpasst. Aber alles in allem habe ich viel gelernt und es war eine inspirierende Veranstaltung, die zeigte, dass die Chemie im Zentrum für die Lösung vieler der Probleme steht, mit denen die Welt heute konfrontiert ist.

Zwar kann ich nicht von der Festkörper- und Materialchemie lassen, aber meine Arbeitsthemen sind doch weiter gestreut und gehen weit über diese Themen hinaus. Könnte ich Beton noch zu meiner Kernkompetenz rechnen, gilt das für AntifoulingZusammensetzungen schon nicht mehr. Geschweige denn die zahlreichen Pharmapatente mit neuesten Wirkstoffen gegen Krebs, Alzheimer und zahlreiche andere Krankheiten. Daher besuchte ich einmal eine eher medizinische Konferenz: die MoBi 2018. MoBi sthet für molekulare Bildgebung. Es geht also um CT, PET, MRI, Mikroskopie, Ultraschall und deren Anwendung für medizinische Fragestellungen. Es gab längere Vorträge von „Experten“, also den arrivierten Wissenschaftlern, und kürzere von Studenten. Das Niveau war hoch, aber aufgrund der breiten Streuung an Themen und Beteiligten (Mediziner, Ingenieure, Chemiker und alles was sich daraus kombinieren lässt) nicht so fachspezifisch, dass man nicht hätte folgen können.

So gab beispielsweise einen kurzen Vortrag über ein ultraschallabgeleitetes Verfahren zur Untersuchung von Muskeln bei der Duchenne-Krankheit. Diese muskeldegenerative Erkrankung ist gar nicht so selten, 1 von ca. 4500 männlichen Babys ist davon betroffen. Sie bricht nach etwas 2-4 Jahren aus, im Teenage-Alter landet man im Rollstuhl und um die 20 herum ist das Leben zuende. Es gibt erste hoffnungsvolle Behandlungsansätze, aber um die Wirksamkeit zu testen, sind schwierige Tests erforderlich, bei denen Kleinkinder eher streiken und wenig kooperativ sind. Z.B. wird gemessen, wie weit ein Kind in 6 Minuten kommt. Ein Verfahren, das schmerzfrei und schnell die Muskeln untersuchen kann, wäre eine echte Hilfe. Und die vorgestellten Ergebnisse waren sehr beeindruckend und stimmten hoffnungsvoll.

Ein anderer junger Wissenschaftler, frisch zurück vom MIT, beschäftigte sich mit einer Bildgebungsmethode im kurzwelligen IR-Bereich. Dieser Bereich ist militärisch sehr interessant. Man kann damit z. B. durch Wolken gucken, ist also für Drohnen interessant. Daher war es gar nicht leicht, Ausrüstung zu bekommen, denn diese Ausrüstung ist militärisch relevant. Aber man kann in diesem Bereich nicht nur durch Wolken gucken, man kann mit extrem beeindruckendem Kontrast Organe und Gefäße angucken. Benötigt wird nur noch ein effizientes Kontrastmittel.

Und dies sind nur zwei Beispiele für die zahlreichen, faszinierenden Beiträge zum Thema Arthrtis und Knochenstruktur, Epilepsieentstehung, Aufbau und Funktion von Synapsen, Alzheimer-Entstehung, Auffinden einzelner (sic!) Krebszellen und vieles mehr. Leider war die Konferenz in Englisch, was zum Vokabel lernen nicht so effizient war. Aber vom fachlichen Standpunkt habe ich in kurzer Zeit enorm viel gelernt und interessante Menschen kennengelernt. Fazit: Es lohnt sich wirklich, auch mal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.

 

Meine Weiterbildung im Bereich Übersetzungen bestand in diesem Jahr unter anderem in einem zweitägigen Seminar zum Thema Revision, das der BDÜ in Rahmen seiner Reihe Revisionskompetenz anbietet. Eine Revision ist eine zweisprachige Korrektur einer Übersetzung, in der Rechtschreibung, Grammatik, Vollständigkeit, Konsistenz, Lesbarkeit, Terminologie sowie die Einhaltung von Textsortenkonventionen und spezifischer Kundenvorgaben überprüft wird. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich „Korrekturlesen“ nur mit dem einsprachigen Text (ist also auch nicht allein auf Übersetzungen beschränkt). Dabei werden auch nur Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion geprüft. Das Lektorat ist auch auf einsprachige Texte beschränkt, geht aber weiter als Korrekturlesen, insofern es Texte auch inhaltlich und stilistisch prüft. Am verbreitetsten ist das Lektorat im Verlagswesen.

Themen des Seminars waren unter anderem Ziel und Zweck der Revision, Aufgaben und Kompetenzen des Revisors, Einbettung in die ISO 17100, Vorteile und Nachteile der Revision, Techniken, Auftragsgestaltung und Prozesse. Fallen der Revision, Revision in TM-Systemen, Messung der Revisionsqualität und Zeitplanung und Preisgestaltung. Das Seminar war äußerst kurzweilig gestaltet und sehr instruktiv. Besonders hilfreich war die Beschäftigung mit Fallen, in die man als Revisor ständig tappt und welche Fehler sich bei der Revision einschleichen können. Aber auch der Austausch, was man als Übersetzer vom Revisor und als Revisor vom Übersetzer erwartet, war sehr produktiv. Das Seminar endete mit einer kurzen Prüfung über die gelernten Themen, war mir auch das Basiszertifikat Revision eintrug.

Teilnahmebescheinigung

Basiszertifikat Revision

Das Jahr ist noch jung. Aber schon sind erste Fortbildungen geplant. Und zwar sowohl für die fachliche, sprich chemische wie auch die arbeitstechnische Seite.

Im Februar veranstaltet der Verband Aticom ein Seminar zum Post-Editing. Zugegebenermaßen ist das nicht ein Lieblingsthema. Für Nichteingeweihte: Post-Editing bedeutet, eine Maschinenübersetzung „lesbar“ zu machen bzw. zu korrigieren. Das erfordert ganz andere Vorgehensweise als ein Lektorat – offensichtlich. Nach dem Seminar werde ich mehr wissen. Vielleicht ist die ein oder andere Vorgehensweise ja auch für das Korrekturlesen meiner Übersetzungen interessant. Allerdings macht mir die bloße Korrektur fremder Übersetzungen eigentlich keinen Spaß. Ein Pluspunkt meiner Übersetzertätigkeit ist der kreative Umgang mit Sprache, der selbst bei Patenten noch stattfindet. Ich mag eigentlich nicht der Dienstbote für irgendwelche Maschinen werden. Aber der Markt ändert sich schnell. Maschinelle Übersetzungen werden so schnell besser, dass mir ganz mulmig wird. Sicher, vieles funktioniert immer noch nicht gut. Aber diese Übersetzungen sind bereits besser, als ich es zu diesem Zeitpunkt erwartet hätte. So muss vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft ein weiteres Standbein her. So oder so ist es nicht verkehrt, sich mit dieser Möglichkeit zu befassen. Wir wissen alle: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Und in der Chemie?

Im März steht dann wie jedes Jahr eine informelle Chemikertagung im Bereich Festkörper- und Materialchemie statt. Dabei gibt es kurze, knackige Vorträge – so etwa 5 bis 7 pro 90 min – mit intensiven Diskussionen und alles ganz brandaktuelle Forschung. Es ist schon faszinierend, was sich seit den Tagen meiner Doktorarbeit so alles getan hat und tut.

 

So lange mussten wir auf die 5. Auflage der ADÜ-Nord-Tage warten. Und seither ist schon wieder ein Monat vergangen. Auch dieses Mal gebührt den Organisatoren großes Lob. Es war wieder eine tolle Zeit. Es gab sehr viel Zeit und Gelegenheiten, alte und neue Kollegen zu treffen. Schon allein das wäre die Reise wert gewesen. Aber auch das Programm war vielfältig und gut. So gab es Tipps zum Netzwerken (nur einen „Elevator Pitch“ hab ich mir immer noch nicht zurechtgelegt) und wie die eigene Homepage bei Google auf den vorderen Seiten landet. Ein Beitrag gab viele gute Hinweise für Dateistrukturen und hilfreiche Programme zur Dateiverwaltung und Sicherung. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit dem Thema Zertifizierung, Datensicherheit und Cloud-Computing. Letzteres wird immer mehr zunehmen, obwohl ich das persönlich wenig attraktiv finde. Die Sicherheit finde ich ebenso problematisch wie den Zwang, ständig online sein zu müssen. Dennoch bietet ein Speicherplatz in der Cloud zur Datensicherung gewissen Vorteil, bedenkt man Hausbrände und die Zunahme von Einbrüchen. Auch das Post-Editing nach einer Machine Translation (MT) wurde umfassend diskutiert. In Zeiten immer besser werdender MT-Ergebnisse bietet Post-Editing ein neues Geschäftsfeld. Fraglich bleibt, ob dies ein interessantes und herausforderndes Geschäftsfeld ist. Und dies ist nur eine Auswahl der durchweg gut vorgetragenen und vielfältigen Beiträge.

Aber auch das Rahmenprogramm war wieder großartig. Leider konnte ich an keiner Betriebsbesichtigung teilnehmen, aber die begeisterten Schilderungen der Kollegen machten mich durchaus neidisch. Das Pub-Quiz am Freitag war eine Riesenherausforderung – Dank an meine Mitstreiter: Ihr wart großartig!! Und das Konferenz-Dinner mit der Feier des 25-jährigen Bestehens ließ keine Wünsche offen. Besonders spannend aber war der Plenar-Vortrag zum Thema Gerichtsdolmetschen – ein Thema, dass ich so spannend wie eingeschlafene Füße fand. Aber der Mensch kann sich irren. Die interessante Einführung und vor allem die zwei gestellten Szenen machten nicht nur großen Spaß, sondern verdeutlichten sehr anschaulich die Probleme und Herausforderungen. Das war ein toller Einblick, den ich um nichts missen möchte.

Das neue Jahr ist nun schon 1 Monat alt. Es wird Zeit für eine Planung meiner Fortbildungen und Konferenzbesuche. Ein Highlight in diesem Jahr sind sicher die ADÜ-Nord-Tage, die anlässlich des 20jährigen Jubliums des Vereins in Hamburg stattfinden. Das Thema dieser 5. „Tage“ vom 19. bis zum 21. Mai lautet „Dolmetscher und Übersetzer: auf Augenhöhe mit Industrie, Handel und Behörden“.

Der Freitag steht im Zeichen von Betriebsbesichtigungen und Workshops. Die Themen reichen von Terminologie-Management und Konvertierung aus PDF über die Übersetzung von Artzberichten und Urkunden bis hin zu Selbstmarketing und Preiskalkulation. Am Samstag und Sonntag finden dann zahlreiche Fachvorträge statt. Auch hier sind die Themen weit gestreut: Kundenakquise ist ebenso ein Schwerpunkt, wie Leid und Freud der modernen Technik mit Netiquette, Datensicherheit, Datensicherung und Übersetzen in der Cloud. Ein Plenarvortrag wird einen Einblick ins Gerichtsdolmetschen geben. Nicht zu vergessen sind Möglichkeiten zum direkten Austausch, sei es im Netzwerkcafé, auf dem „Marktplatz“ oder bei der Jubliäumsfeier am Samstag Abend.

Wer jetzt Lust bekommen hat, findet mehr Infos hier: http://www.adue-nord.de/5-adue-nord-tage/#Fachvortraege

Ich bin angemeldet, das Zugticket ist gebucht, jetzt muss es nur noch Mai werden. Vielleicht treffen wir uns ja in Hamburg. Bis dahin: Frohes Schaffen!

Von der „Öl“- zur „Wasserstoffwirtschaft“ – eine Einführung in Brennstoffzellen

Wird aus technischen Gründe auf den Herbst verschoben.

Neues Jahr, neue Webinare: Am 2. März, 19 Uhr findet bei Academia ein Webinar zum Thema Brennstoffzellen statt.

Trotz vieler Prophezeiungen nutzen wir immer noch fossile Brennstoffe, um unsere Autos zu betreiben, und Kohle oder Gas, um Energie und Wärme zu produzieren. Allerdings gilt Wasserstoff schon seit dem NASA-Raumfahrtprogramm als Ersatz für Öl – und sogar noch länger! Brennstoffzellen haben mittlerweile ein hochentwickeltes Stadium erreicht und finden bereits jenseits der Raumfahrt Anwendungen. Die Mittel zur Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff jedoch sind noch immer in der Entwicklung. Dennoch betrachten viele Automobil-Ingenieure Brennstoffzellen als einen besseren Ersatz für fossile Brennstoffe als Batterien. Dieses Webinar liefert eine gründliche Einführung in die elektorchemischen Grundlagen und die verschiedenen Arten von Brennstoffzellen wie PEM, SOFC usw. Daneben werden kurz die noch zu lösenden Probleme erörtert, die vor allem mit der Erzeugung uns Speicherung des Brennstoffs H2 zusammenhängen.

Anmeldungen bitte unter https://www.academia-webinars.de/shop/qualifizierungswebinare-de/brennstoffzellen/