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Ich habe mich der Vielzahl von Anfragen gebeugt und neben meinem geliebten Wordfast SDL Trados installiert. Nach einer schwierigen Installation aufgrund eines absurden Fehlers (aber sehr freundliche Unterstützung durch den Support) konnte ich recht bald erste Aufträge bearbeiten. Das Programm ist relativ intuitiv, zumindest wenn man sich etwas mit TM-Systemen auskennt. Wer frisch einsteigt, ohne jemals so ein System benutzt zu haben (Berufsanfänger), wird sich wohl schwerer tun. Um die Feinheiten zu erkennen, muss ich allerdings auch noch mal ein Webinar oder ähnliches verfolgen. Da ich das Missvergnügen hatte, mit Across arbeiten zu müssen, haben mich einige Dinge recht positiv überrascht. Z.B. kann man Fett, kursiv, hochgestellt usw. relativ problemlos nutzen. Das war bei Across in früheren Versionen nicht wirklich komfortabel. Möglich, dass sich das geändert hat, denn ich habe seit etwa 2 Jahren keine Across-Projekte mehr gehabt. Auch kann man Sonderzeichen recht problemlos einfügen. Abgesehen davon, dass man sich manchmal zu Tode sucht, wenn es etwas exotischer ist. Allerdings benötigt man für einige Dinge immer noch die Alt+xxxx Nummern, was natürlich alles andere als praktisch ist.

Was mir gut gefallen hat, wie leicht die Pakete geladen und geöffnet werden können. Bei Across hat das manchmal so lange gedauert, dass ich dachte mein Computer hätte sich aufgehängt. Was auch für Updates galt.

Der Qualitätscheck gefällt mir recht gut. Ist komfortabler als bei Across, aber leidet natürlich auch unter zahlreichen falsch positiven Meldungen, was eine Folge der vielen chemischen Formeln und Formatierungen in chemischen Texten ist.

Trotzdem bin ich dankbar für jedes Projekt, das ich weiter mit Wordfast Classic bearbeiten kann. Ich verstehe die Notwendigkeit der Entwicklung dieser Systeme von WF Pro, SDL Trados, Memoq und wie sie alle heißen. Sie sind fürs Projektmanagement praktisch und bei allen Dateiformaten außer Word unerlässlich. Aber für Word-Dateien sind diese Systeme Mist. Die Segmentation bewirkt, dass der Textfluss abhanden kommt. Das zeigt sich auch in mangelhaften Übersetzungen, in denen der Kontext nie berücksichtigt wird. Auch Terminologiekonsistenz ist mangelhaft, weil in Projekten von Agenturen die Termdatenbank nicht gefüttert werden kann und bisher keine Agentur in der Lage war, eine vernünftige Termdatenbank mitzuschicken. Und meine eigene lässt sich auch nicht verwenden. Das ist auch für den Kunden blöd, aber er hat es ja so gewollt. In WF Classic kann ich 3 Glossare gleichzeitig benutzen. Und eines ist immer Kundenspezifisch. Das wird während des Übersetzens auch weiter gefüttert und unterstützt so Terminologiekonsistenz. Zudem ist ein Nachteil von Agentur-TMs die unterschiedliche Qualität der Matches. Keine Agentur schafft es, nur gute Matches und alle mit einheitlicher Terminologie zu kreieren. Das ist sicher auch ein Mega-Aufwand. Aber wie kann ich eine Übersetzung abgeben, in denen in 100-%-Matches gleiche Terminologie verschieden übersetzt wurde (und schlimmstenfalls auch noch falsch, weil niemand gut aufgepasst hat!!)?

 

Vom 28. bis zum 30. April findet die zweite Wordfast User Conference statt.

Wordfast Forward User Conference

Dieses Jahr heißt das Ziel Nizza. Ich hoffe, der Blick aus dem Fenster auf den Hafen der Côte Azur wird nicht zu ablenkend sein. Die Auswahl an Vorträgen ist attraktiv und geht über Wordfast Classic und Wordfast Pro hinaus. Es gibt Beiträge zum Alignment mit Wordfast Aligner und zur Optimierung von OCR-Dateien für die Programme  Das Hilfstool IntelliWebSearch ist ebenso Thema wie das „Lean Office“ oder Zeitoptimierung mit „How to win 30 min every day“.